Mein Liebster Hajo ist am 6. September 2010 ganz plötzlich an einer Lungenembolie gestorben. Vier Jahre habe ich ihn durch eine schwere Depression begleitet. Der Abschied fällt mir so schwer. Doch das Schreiben erleichtert mich und lässt mich ihm immer wieder nah sein.


Sonntag, 29. April 2012

mein wir und mein Schmerz

Gestern saß ich mit einer Freundin in der Sonne vor ihrem Haus und sah ein schönes Schild mit ihrem Namen und dem ihres Mannes, selbst gemacht, und wir sprachen darüber wie schön das ist und ich sagte "wir haben sowas auch" und auf einmal wurde mir klar, dass es kein wir mehr gibt und das war ein schlimmer Schmerz. All das, was wir war, ist Vergangenheit. Es spielt im Hier und Jetzt keine Rolle mehr, nur noch in meinen Erinnerungen.

Auf meinem Tisch steht ein Bild von Dir und daneben eine Vase mit einer Rose. Es stehen immer frische Blumen neben Deinen Dingen, die ich aufgehoben habe, weil ich mich nicht trennen kann. Dich loszulassen fällt mir so unendlich schwer. So unendlich. Ich liebe Dich.

Freitag, 20. April 2012

in dieser Zeit

 
Ich weiß nicht, Hajo, warum ich Dich ausgerechnet derzeit so sehr vermisse, aber es ist so. Immer wieder fehlst Du mir, in so vielen Alltagssituationen, in so vielen Erinnerungen, in so vielen Gefühlen und Gedanken. Du fehlst.

Wie oft haben wir in den Himmel geschaut und die alte Tante Ju bewundert, die weit über unseren Köpfen dunkel brummend dahinflog. Du hast dieses Flugzeug sehr gemocht und auch viel darüber gewusst. Und auch jetzt fliegt sie wieder über mir und ich vermisse Dich an meiner Seite.

Es waren schwere Jahre, Hajo, es ist immer noch eine schwere Zeit. Und nun muss ich in dieser Zeit auch noch den Schmerz des Vermissens aushalten.

Ich vermisse Dich so sehr.

Montag, 9. April 2012

Alltag ohne Dich

 
Wie lange ist das her, wann waren wir in Heidelberg und haben dort in einem bekannte Café in der Nähe der Neckarwiese gesessen und uns den Kuchen schmecken lassen? Es war vier Monate vor Deinem Tod, ich war da bereits krank und wusste es nicht, mit Deiner Krankheit mussten wir schon lange leben. Sie wurde immer schlimmer und das Leben fiel Dir immer schwerer. Ach Hajo, und wie schwer fällt mir das alles, wie schwer fällt mir immer noch und immer wieder der Abschied von Dir.

Ich kämpfe mich durch meinen Alltag, ein Alltag ohne Dich. Er wird nun immer ohne Dich sein, einen Umstand, den ich immer noch begreifen lernen muss. Sonderbar, je länger die Zeit verstreicht, desto mehr fehlst Du mir.